Fr 17Nov2017

Die Buben im Pelz

The Buben-Beat goes on. Nach ihrem Debütalbum auf den wienerischen Spuren von Velvet Underground (das für „Die Welt“ ein Album des Jahres 2015 war und vom deutschen Feuilleton und der Musikpresse hymnisch gefeiert wurde) kommen jetzt 11 selbstkomponierte Songs. Lieder über die Liebe und das Leben in Wien in den kommenden Apokalypse-Jahren. Dystopischer Dialekt-Rock’n’Roll und fragile Balladen über eine Zeit, in der sich alle einsperren, weil es draußen leider feindlich ist. Und man drinnen so gemütlich mit den Katzerln kuscheln kann. Weil Christian Fuchs und David Pfister, die Sänger der inzwischen vielköpfigen Buben im Pelz, gerne auch Pathos mögen, halten sie fest: Katzenfestung ist auch ein Album über die Unmöglichkeit der Welt. Über die Unmöglichkeit von Beziehungen, Politik oder anhaltendem Glück. Aber mitten in der Unmöglichkeit tun sich dann doch immer wieder Möglichkeiten auf. Öffnen sich Risse in der Mauer. Dringt spärliches Licht in die häusliche Zimmer-Kuchl-Kabinett-Festung. Geht es, vor allem den Buben im Pelz, um Momente der Lebensgier in den, ja, Trümmern des Hier und Jetzt. All you need is love, eh kloa.

Zur Vertonung wurde inspirativ 90ies-Rock eingesaugt und Einstürzende Neubauten ebenso, Blur und Blixa, ergänzt um Qualtinger. Buben-Bassist Christof Baumgartner entdeckte den steirischen Stoner-Rocker an der Gitarre in sich, Band-Drummer Ralph Wakolbinger trommelte und sang den Engelschor, Gäste wie Voodoo Jürgens, Teresa Rotschopf (vormals Bunny Lake) und Monsterheart liehen ihre Stimmen, Sir Tralala und Robert Lepenik (The Striggles) steuerten Musikalisches bei, Bernd Heinrauch produzierte erneut in seinem südsteirischen Studio, Pete Maher (Blur, Oasis, NIN) masterte in London. Und die Katzen klatschten Applaus!

 

 

Sir Tralala

Sir Tralala spielt Echt Gute Böse Lieder. Unter dem Bogen anarchischer Unterhaltungskunst versammelt sich ein musikalischer Stilpluralismus, inklusive stark koffeinhaltiger elektronischer Schlafliedtracks, tränensackentleerender Countrysongs, sexuell enthaltsamem Dorfdiscodubstep, abstruser Liebeshymnen und Außenseiteroden. Er spielt Walzer, die die Eigenart der österreichischen Seele so bösartig zur Schau stellen, daß es selbst den hartgesotteneren Rappern aus Wien-Favoriten die Schamesröte ins Gesicht treiben dürfte. Und damit es nicht langweilig wird, kommen auch Drogen, der Teufel und der Tod himself vor.

 

 

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