Leider wurde der Schlagzeuger von Vizediktator krank! Er liegt mit der Grippe im Bett. Viech werden spielen. Ein Teil der Band Malibu hat sich dankenswerterweise entschlossen ein kleines akustik-set zum aufwärmen zu geben. Beginn nach wie vor 21:00! Menschen mit Vorverkaufskarten bekommen an der Kasse die hälfte retour. Für die Abendkasse gilt halber Preis, also 7,- Wir freuen uns auf Euch!
VIZEDIKTATOR
Der Despot ist tot, es lebe VIZEDIKTATOR!
Mit ihrer rauen Mischung aus Post-Punk und Power-Pop mit Anleihen aus NDW und New Wave probt die Band aus Berlin den Aufstand und rüttelt mächtig am System, wie es schon andere Vertreter aus Münster (Messer) oder Stuttgart (Die Nerven) und Hamburg (Trümmer, in der seichteren Version) tun.
VIZEDIKTATOR sind DIY im besten Sinne. Man muss nicht das System niederreißen, um zu gewinnen. Aber man muss aufbauen, um am Ende etwas zu gewinnen. Die in Berlins damals noch toughem Innenstadtbezirk Kreuzberg aufgewachsenen Jungs kommen direkt auf den Punkt. Auch wenn ihr Sound mit dem von Kollegen wie Turbostaat, Love A, Captain Planet oder Marathonmann durchaus Gemeinsamkeiten aufweist, setzen sie auf die deutlich sozio-politische Ansage und den großen Refrain. Dazu spinnt sich eine aggressive, pralle und klanglich doch filigrane Gitarre um melodische Bassläufe auf einem rohen Fundament präziser Drums. Die Band führt einen durch düster-realistische Strophen, um im Chorus doch wieder Hoffnung zu versprühen. Als hätte man mit dem euphorischen Punkrock der Beatsteaks den Übungsraum geflutet.
VIZEDIKTATOR wissen um die Spielarten des Punk, lassen sich aber nicht so einfach greifen. Fiebrig, verspult, gerade heraus und dabei stets catchy fordern sie die Jungen und Junggebliebenen zum geistreichen Pogo heraus. Wo ein Wille ist, die Welt zu verändern, da beschreiten sie ihren Weg. Auf dass die Alleinherrscher des gealterten Deutsch-Punk ihre Zeit hatten. Ihre legitimen Nachfolger stehen in den Startlöchern.
VIECH
VIECH sind gewachsen. Nicht nur personell, sondern auch musikalisch. Waren sie als Duo kraftvoll, dann sind sie als Quintett jetzt brachial. Fünf bärtige, g’standene Steirer, die mit allerhand Instrumenten bewaffnet aus voller Kehle um ihr Leben singen. Ein Frontman ist nicht auszumachen, es ist das Kollektiv, das einem da mit voller Wucht und bedingungslos entgegenbläst.
So animalisch und mitreissend ihr Live-Auftritt wirken mag, so filigran und zerbrechlich sind ihre Texte. Von einer Textzeile mit kindischem Augenzwinkern, gehts im Sturzflug weiter in aufgerissene Zeilen und Münder, wo nur mehr der Wahnsinn über die Oktaven schreit. (Die letzte Sehnsucht, die letzte Heimat und der letzte sichere Hafen werden mit dem Refrain demontiert, bis die Dreifaltigkeit des orthodoxen Suppengemüses das Outro einleitet.) Viech überfordert im Programm und schafft es dabei Dadaismus, Beziehungskriese und Gesellschaftskritik gleichzeitig durchzuschneiden. Hinterfotzig sagen die einen, äußerst charmant die anderen.
"YEAH" ist das zweite Album der Band und versteht sich als Ausruf! Setzt man Fragezeichen dahinter, schreien einem fünf bärtige Männer die Leviten. Mit den neuen Mitgliedern sind neben mehr Lautstärke auch 20 Bpm pro Kopf dazu gekommen. In diesem Tempo feiert die Band Geburtstagsclowns und Alpenbräute gleichermaßen und weigert sich, Dr. Love zu sein. Alle Texte wurden im Kollektiv am Küchentisch gedroschen, meist in Form von lyrischer Basisdemokratie, niemals aber nüchtern. Schneide dir ein Stück vom Fleischkrapfen und besing mit VIECH das magische Δ des YEAH!